Ein häufiges Problem: Ein Hund jeglicher Rasse zieht seinen Besitzer, als wäre er ein Siberian Husky und bekäme das Kommando, einen Schlitten mit Gepäck zu ziehen.
Dieses Ziehen an der Leine kann schwerwiegende Folgen für Mensch und Hund haben.
Drei Tipps von Katharina von der Leyen helfen Ihnen, trotz Leine eine ruhige Zusammenarbeit mit Ihrem Hund zu erreichen.
Das ist ärgerlich, und zwar aus mehreren Gründen: Früher oder später braucht der Besitzer eine Physiotherapie, weil sich das geliebte Haustier die Schulter auskugelt. Oder der Hund beginnt aufgrund einer Verletzung der Luftröhre stark zu husten. Außerdem ist es weder bequem noch macht es Spaß, mit einem Hund spazieren zu gehen, der immer irgendwo weit weg von Ihnen laufen will.
Wenn der Hund an der Leine zieht und Sie ebenfalls anfangen zu ziehen, können Sie nur erreichen, dass Ihr Hund noch mehr zieht. Aktion bewirkt Gegenwehr - das gilt im Hundetraining genauso wie in anderen Lebensbereichen.
Natürlich ist in erster Linie der Mensch schuld, denn die Zeit wurde verpasst, als der Hund noch ein kleiner und niedlicher Welpe war. Damals war es dem Besitzer egal, ob der Hund neben ihm herging oder vor ihm herlief. Vielleicht war er sogar stolz auf die Art und Weise, wie sein Welpe vorwärts flog, ohne die Hindernisse zu bemerken. Das Gehen an der Leine braucht einige Zeit. Aber Ihr Hund muss sich ein für alle Mal daran gewöhnen, neben dem Menschen zu laufen und rechtzeitig auf Tempo- oder Richtungsänderungen zu reagieren. Aber das ist nicht einfach für den Hund.
Für das Leinentraining für sehr junge Hunde benötigen Sie ein "Quietschspielzeug". Ein Spielzeug, das ein Geräusch macht, sollte immer in Ihren Händen sein. Sobald die Aufmerksamkeit Ihres Welpen so abgelenkt ist, dass er sich ablenken lässt und wegzieht, quietschen Sie. Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Hund sofort belohnen, wenn er Sie anschaut. Danach setzen Sie Ihren Weg fort.
- - Der Welpe schaut weg - ziehen Sie die Leine straff und quietschen Sie.
- - Der Welpe sieht Sie an - loben Sie den Welpen.
- - Der Welpe läuft vorwärts - die Leine strafft sich und Sie quietschen.
- - Der Hund bleibt stehen und schaut Sie an, wenn die Leine straff ist - Sie loben und belohnen den Hund aktiv.
Solange der "Quietscher" Ihren Hund nicht langweilt, können Sie die vorherige Technik auch mit erwachsenen Hunden üben.
Hier eine weitere Übung, deren Erfolg vor allem vom richtigen Timing abhängt: Ziehen Sie die Leine an, gehen Sie geradeaus und wechseln Sie ohne Vorwarnung die Richtung. Ihr Ziel ist es, Ihren Hund zu überraschen, ihm zu zeigen, dass Sie etwas Unerwartetes und Unvorhersehbares tun können. Außerdem ist dies für das Tier unangenehm, da es nicht nur anhalten muss, sondern auch die Richtung ändern muss, um seinem Besitzer zu folgen. Ändern Sie erneut die Richtung. Und wieder. Gehen Sie im Kreis oder in einer Acht um Bäume oder Laternenpfähle herum. Machen Sie einen schnellen Schritt nach rechts, einen weiteren nach links und stehen Sie plötzlich vor Ihrem Hund: Er muss merken, dass es ihm unangenehm ist, wenn er Ihnen keine Aufmerksamkeit schenkt. Gehen Sie wieder gerade. Sobald der Hund wieder anfängt, an der Leine zu ziehen, drehen Sie sich in die entgegengesetzte Richtung. Sobald der Hund (wahrscheinlich leicht verwirrt) nach der Übung neben Ihnen herläuft, sollten Sie ihn ausgiebig belohnen.
Es kann einige Zeit dauern, aber jeder Hund hört normalerweise nach etwa 15 Minuten auf, an der Leine zu ziehen - zumindest für kurze Zeit. Führen Sie diese Übung jedes Mal durch, wenn Ihr Hund versucht, sein Tempo zu erhöhen. Sie werden für andere seltsam und komisch aussehen, und natürlich kommen Sie mit ständigen Richtungswechseln nicht sehr weit. Aber schon bald wird Ihr Hund merken, dass ein Spaziergang nur dann Spaß macht, wenn er Ihnen seine Aufmerksamkeit schenkt.
Und weitere Übungen zum gleichen Thema: Wenn Ihr Hund auf der linken Seite ist, nehmen Sie die Leine in die rechte Hand (wenn er nach rechts gehen will, nehmen Sie die Leine in die linke Hand), aber die Leine muss hinter Ihre Knie gehen. Wenn Sie nun weiter gehen und Ihr Hund nicht den richtigen Abstand zu Ihnen hält, wird er automatisch viele kleine Stöße bekommen, ohne dass Sie direkt eingreifen und Kraft anwenden müssen. Er wird schnell lernen, Stöße zu vermeiden und ruhig neben Ihnen hergehen. Loben Sie Ihren Hund.
Ein leises, freundliches "Fuß!"-Kommando kann nun ebenfalls angeschlossen werden.
Autorin: Katharina von der Leyen
Quelle: www.dogs-magazin.de